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Aloe Vera

Sie begegnet einem im Kosmetikbereich überall, in Cremes, Gesichtsmasken, Duschgels und sogar schon im Babyöl ist sie zu finden, die Aloe Vera. Ihre Wirkstoffe scheinen unbestritten zu sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie bei Insektenstichen vorzüglich hilft. Dazu genügt es, einfach ein Blatt abzubrechen und etwas von dem zähflüssigen Gel auf die betroffene Stelle einzureiben und der Juckreiz lässt sofort nach. Meist sieht man am nächsten Tag überhaupt nichts mehr von dem Einstich, denn die Entzündung wird ebenfalls gestoppt.

Wenn man den Versprechungen der Schönheitsindustrie glauben kann, beugt die Aloe Vera mit ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaft Falten vor und reduziert sogar bereits vorhandene. Medizinisch betrachtet, soll die Aloe Vera die Wundheilung beschleunigen, wenn man das Gel auf Hautverletzungen streicht. Sie ist durch ihre kühlende Eigenschaft auch geeignet bei Sonnenbrand. „Aloe Vera“ weiterlesen

Heckenrose (Wildrose)

Heckenrosen  wachsen zwar meist in der freien Natur, besonders an Wegrändern, aber ich habe mir meine eigene in den Garten geholt. Mit dem Namen „Weinrose“ tituliert, stand sie im Gartenfachmarkt. Obwohl ich dachte, dass sie schnell in die Höhe wächst, hat es dann doch fünf Jahre gedauert bis sie jetzt eine stattliche Größe von ca. 2,50 m aufweist.

Die ersten Blüten haben sich jetzt, nach den vielen Regentagen, geöffnet und hüllen meine Terrasse in einen aromatischen Duft, der in den Abendstunden noch intensiver wird. Zahlreiche Bienen finden sich ein, um den Nektar zu schlürfen. Jede Blüte in einem zartrosa Farbton besteht aus fünf Blättern. Meine Heckenrose erinnert mich an das Märchen „Dornröschen“, denn die Stacheln, (bei Rosen spricht man von Stacheln und nicht von Dornen!) sind wirklich nicht ohne. Man muss gut aufpassen, dass man sich nicht verletzt, wenn man sich ein Röschen abschneiden will oder wenn ein Rückschnitt fällig wird. Arbeitshandschuhe sind empfehlenswert! „Heckenrose (Wildrose)“ weiterlesen

Der Frauenmantel (Alchemilla)

Der Fauenmantel gehört zu den Rosengewächsen und bekam seinen Namen, weil ein zusammengerolltes Blatt dieser Pflanze an den Umhang der Mutter Gottes auf mittelalterlichen Abbildungen erinnert. Das samtige junge Blattgrün ist zunächst kelchartig gefaltet und sieht umgestülpt wirklich wie ein Mäntelchen aus. Erst wenn sie ihre komplette Größe erreicht haben, sind die rundlich gelappten und am Rande fein gezahnten Blätter komplett offen. Nur ganz am Rand wölben sie sich noch etwas nach oben und bilden somit eine sehr flache Schale.

In der traditionellen Volksheilkunde soll dieses Kraut vor allem bei „Frauenleiden“ helfen. Sicherlich resultiert die Pflanzenbezeichnung ebenfalls aus dieser Tatsache. Verwendet werden sowohl die Blätter als auch die nicht tief liegenden Wurzeln, wobei die nachgesagte Wirkung niemals in der Medizin bestätigt wurde. „Der Frauenmantel (Alchemilla)“ weiterlesen

Clematis (Waldrebe)

Warum ich zur Zeit eine Vorliebe für weiße Blüten habe, kann ich so genau nicht sagen. Vielleicht weil sie Unschuld, Reinheit und auch Einfachheit widerspiegeln? Ist das Leben allgemein zu hektisch und zu kompliziert geworden, dass ich im Garten einen Rückzug suche? Das wäre zumindest eine Erklärung. Vor einigen Jahren stand ich auf gelbe Blumen und habe mir somit in meinem Garten eine gelbe Oase geschaffen. Gelb, als Sonnenfarbe schlechthin, steht für Heiterkeit, Freude und Wärme. Vielleicht hatte ich diese Komponenten damals besonders nötig?

Die Farbenlehre besagt, dass jeder Farbton in unserer Umgebung seine eigene Schwingung besitzt und somit auch einen direkten Einfluss auf unser Befinden. Ist in der Tat spannend, sich damit zu beschäftigen. „Clematis (Waldrebe)“ weiterlesen

Die Pfingstrose

Das nenne ich perfektes Timing: Rechtzeitig zu den Feiertagen sind die ersten Pfingstrosenknospen aufgesprungen. Allerdings erst an der roten Sorte, die sowieso stets größere Blüten hervor bringt. Meine rosa farbige Päonie hinkt jedes Jahr, was das Blühen betrifft, etwas hinterher. Pfingstrosen gibt es auch noch in weiß, was besonders edel aussieht. Ist aber, wie alles im Leben, Geschmackssache.

Meine beiden Stöcke wachsen schon jahrelang am selber Standort und scheinen sich dort auch sehr wohl zu fühlen. Sie bekommen den kompletten Tag Sonne pur. In der Tat gehört die Pfingstrose zu den ersten Frühlingsblühern und gedeiht am besten an einem sonnigen Platz. Ansonsten ist sie sehr anspruchslos und wird auch weder von Krankheiten noch von Ungeziefer befallen. Staunässe mag sie nicht. In einem tiefgrundigen, fruchtbaren Lehmboden entwickeln sich kräftige Stängel mit prachtvollen Blüten. Ist der Boden zu sandig, gibt es nur wenige Knospen.

Pfingstrose

Mit Rosen hat die Pflanze absolut nichts zu tun, obwohl sie so genannt wird. Ihre Blüte ähnelt lediglich der Königin der Blumen. Dornen besitzt sie auch keine, sondern kräftig grünes Laub. Höhere Sorten mit gefüllten Blüten bekommen am besten eine Stütze, damit die Stängel nicht umfallen.

Herrliche Sträuße, die dazu noch herrlich duften, lassen sich aus Pfingstrosen arrangieren. Wichtig ist, dass die Stängel bereits abgeschnitten werden, wenn sich die Knospe gerade so öffnet, damit die Freude an ihnen lange währt.  Blütenblätter, in eine Schale gestreut, verströmen einen wunderbaren Duft und sind jedem chemischen Raumerfrischer vorzuziehen.

Die Vermehrung gelingt ganz leicht mit Wurzelteilung. Im Herbst zieht die Pflanze ihre Blätter ein bzw. hilft man etwas nach, indem man den Rest ca. 5 cm über dem Boden abschneidet. Dann kann man mit dem Spaten ein Wurzelstück abstechen, an dem aber mindestens drei Stängelknospen sein sollten. Dieses Stück wird am neuen Platz eingegraben, aber bitte nicht  zu tief, sonst fällt der Wuchs im kommenden Jahr sehr kümmerlich aus. Die Pflanze braucht sowieso mindestens drei Jahre, bis sie sich an den neuen Boden gewöhnt hat und reichlich Blüten hervor bringt. Lassen wir ihr also Zeit. Dafür kann sie dann jahrelang an der selben Stelle bleiben und wird uns jedes Jahr erneut mit ihren wunderschönen, duftenden Blüten erfreuen.

Gewöhnliche Bitterwurz / Porzellanröschen (Lewisia cotyledon)

Meine Porzellanröschen entstammen einem Flohmarkt-Schnäppchenkauf. Ein Verkäufer hatte anscheinend keine Lust, seine restliche Pflanzen wieder mit nach Hause zu nehmen und so drückte er mir kurz vor Marktschluss einen Karton in die Hand mit dem Hinweis, ich könnte ihn voll packen und müsste dafür nur 5 Mark (ja, es ist schon einige Jahre her!) bezahlen. Ich zauderte nicht lange, freute mich über dieses Angebot und stopfte den Karton voll mit Pflanzen. Erst zu Hause beim Auspacken nahm ich mir die Zeit, all die erstandenen Schätzchen zu begutachten, zu denen auch meine erste Lewisia gehörte. Damals, beim Erwerb der Pflanze, ging der Herbst schon fast ins Land und mir war gar nicht so richtig bewusst, welche Schönheit ich mit nach Hause genommen hatte. Bitterwurz ähnelt an und für sich einem Hauswurz, die immergrünen Blätter sind ebenfalls rosettenartig angeordnet, ist also somit auf den ersten Blick recht unscheinbar. „Gewöhnliche Bitterwurz / Porzellanröschen (Lewisia cotyledon)“ weiterlesen

Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)

Kraut der Unsterblichkeit wird die, zur Familie der Kürbisgewächse gehörende, fünfblättrige Pflanze in Asien genannt. Das hat auch seinen Grund: In den Regionen, in denen traditionell Jiaogulan als Tee getrunken wird, soll der Anteil der 100-Jährigen überdurchschnittlich hoch sein.

Dieses Heilkraut hat ähnliche Inhaltsstoffe wie Ginseng und soll zahlreiche, für die Gesundheit positive Eigenschaften haben. Die Anwendung erfolgt vorwiegend als Tee, aufgebrüht mit frischem oder mit getrocknetem Kraut. Ich persönliche esse täglich ein paar Blättchen direkt vom Stock. Jiaogulan schmeckt sehr angenehm, leicht nach Lakritze, und kann auch in den Salat gemischt werden.Ich fühle ich mich in der Tat aktiver und belastbarer. Es ist immer wieder sehr amüsant, wenn ich mein Wundermittelchen vor Besuchern esse und es als „mein Dope“ tituliere. Die entsetzten Blicke, die ich ernte, sind immer wieder köstlich, obwohl ich nach eingehender Erklärung meist gefragt werde, ob ich eventuell noch einen Stock übrig habe. „Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)“ weiterlesen

Der Goldlack (Erysinum cheiri)

Eine meiner Lieblingsblumen blüht jetzt wieder: der Goldlack (Erysinum cheiri). Schon als Kind fand ich Gefallen an diesen wunderschönen Pflanzen, die jedes Jahr im Bauerngarten meiner Eltern ganz hinten am Zaun standen.

Obwohl es schon so viele Jahre her ist, erinnerte ich mich noch an den bezaubernden Duft dieses herrlichen Frühjahrsblühers, als ich vor ca. 10 Jahren im Saatgut-Regal eines Gartencenters ein Tütchen mit dem Namen „Prachtmischung“ fand. Ich konnte nicht widerstehen und musste es haben. „Der Goldlack (Erysinum cheiri)“ weiterlesen

Der Efeu – Arzneipflanze des Jahres 2010

Der Efeu (Hedera helix) wurde in diesem Jahr von den Wissenschaftlern der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2010 gewählt.

Bereits Hippokrates (um 460 bis etwa 375 vor Christus) empfahl Efeu als Heilpflanze bei den verschiedensten Leiden. In der Antike wurde er dann als Schmerzmittel oder als Salbe gegen Verbrennungen eingesetzt. Heute wird ein Blätter-Extrakt des Efeus zur Behandlung von Bronchialerkrankungen, Keuchhusten und bei akuten Entzündungen der Atemwege verwendet.
Hauptverantwortlich dafür sind die Saponine Alpha–Hederin und Hederacosid C. Saponine sind bitter schmeckende Pflanzenwirkstoffe, die beim Schütteln mit Wasser einen seifenartigen Schaum ergeben (deshalb wurde der Efeu früher auch oft als Waschmittel verwendet). Die Saponine des Efeus wirken keimtötend, entzündungshemmend, schleimtötend und sie erweitern die Bronchialmuskulatur.

Efeu

©Stella / Pixelio

Doch Vorsicht, denn trotz seiner heilenden Eigenschaften zählt der Efeu zu den Giftpflanzen! Die Blätter und deren Saft kann zu Hautreizungen und Allergien führen. Vor allem aber die Beeren sind giftig. Diese können besonders bei Kindern Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auslösen.

Die Arzneipflanze des Jahres wird seit dem Jahr 1999 gewählt. Die Wissenschaftler möchten mit dieser Auszeichnung der Öffentlichkeit das breite Spektrum an Heilpflanzen näher bringen und die Gesellschaft dazu animieren, sich mit der Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln zu beschäftigen.

Bisher wurden folgende Pflanzen zur Arzneipflanze des Jahres gekürt:

  • 1999: Buchweizen
  • 2001: Arnika
  • 2002: Stechender Mäusedorn
  • 2003: Artischocke
  • 2004: Pfefferminze
  • 2005: Arzneikürbis
  • 2006: Thymian
  • 2007: Hopfen
  • 2008: Gemeine Rosskastanie
  • 2009: Fenchel

Es gibt übrigens noch eine ähnliche Wahl, nämlich die zur „Heilpflanze des Jahres“. Zur Heilpflanze des Jahres 2010 wurde vom Naturheilverein Theophrastus die Gewürznelke bzw. der Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) gekürt.