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Vogel des Jahres 2012: Die Dohle

Neben Bäumen und Pflanzen findet jedes Jahr auch die Nominierung des Vogels des Jahres statt. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) und der LBV (Landesbund für Vogelschutz) legen diese alljährliche Auszeichnung fest. Für das kommende Jahr haben sie sich auf die Dohle geeinigt, ein Vogel mit einem sehr schlechten Image, das mit der Auswahl aufpoliert werden soll.

Der negative Ruf der Dohlen resultiert aus der Tatsache, dass sie zur Familie der Rabenvögel zählen. Sie mit Elstern und Saatkrähen zu vergleichen, wäre aber vermessen, denn sie ernähren sich vorrangig von Insekten, anderen wirbellosen Tieren wie Schnecken und Pflanzensamen. Dohlen sind somit als Freunde der Bauern und Gärtner anzusehen, dann für sie ist diese Vogelart ein nützlicher Helfer in der Schädlingsbekämpfung.

In etlichen Bundesländern steht die Dohle bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Es mangelt den Vögeln vor allem an geeigneten Nistmöglichkeiten. Sehr beliebt waren früher Kirchtürme, Schornsteine und alte Dachstühle, in denen sich Dohlen bevorzugt niederließen. Kirchtürme sind mittlerweile alle vergittert, um Tauben abzuhalten. Den Dohlen wird dadurch leider ebenfalls der Zugang versperrt. Durch den Abriss oder die Sanierung von altem Gebäudebestand gingen weitere Nistplätze verloren. Die Monokultur von Mais, Raps und Getreide mit dem gezielten Einsatz von Pestiziden hat noch zusätzlich die Hauptnahrungsquelle der Vögel verschwinden lassen. Kein Wunder, dass sich der Bestand an Dohlen immer weiter reduzierte.

Dohlen sind die kleinste Rabenart überhaupt. Ein Weibchen legt pro Jahr etwa 2 bis 6 Eier. Das Brutgeschäft erfolgt normalerweise in Kolonien, was das Sozialverhalten dieser Tiere beweist. Wer für Brutmöglichkeiten dieser gefährdeten Vogelart sorgen möchte, kann sich auf den Internetseiten der NABU eine entsprechende Bauanleitung herunterladen. Es handelt sich dabei um Nistkästen, die von den Maßen her etwas größer sind als die für Meisen. Da die Nachbarschaft der gleichen Art nicht als störend empfunden wird, können mehrere Nistkästen in einem Abstand von jeweils 50 cm nebeneinander hängen, falls es in der Umgebung genug Dohlen gibt.

Die Auszeichnung „Vogel des Jahres“ gibt es seit 1971. Der erste war damals der Wanderfalke, auf den die NABU und der LBV besonders aufmerksam machen wollte.

Baum des Jahres 2012 – Die Europäische Lärche

Die Stiftung „Baum des Jahres“ gab in Berlin den auserkorenen Baum für das kommende Jahr bekannt. Die Wahl fiel auf die in unseren Wäldern weit verbreitete Lärche. Eine ihrer Eigenarten macht sie außergewöhnlich. Sie ist nämlich in unserer Region der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Winter abwirft. Warum sie das macht, konnten die Wissenschaftler noch nicht zu 100% klären. Vermutet wird, dass die Lärche mit unbelaubten Ästen und Zweigen besser überwintern kann, weil damit die Verdunstung erheblich gedrosselt wird. Gegen starken Frost ist sie bestens gewappnet. Einer Lärche machen sogar -40° C nichts aus. Was die Temperatur betrifft, ist sie ziemlich anspruchslos, dafür legt sie mehr Wert auf Licht. Auf  Brachland keimen ihre Samen sehr schnell. Wenn dann aber andere Bäume der Lärche den Platz und somit den Lichteinfall streitig machen, lässt sie sich schnell verdrängen.

Aktuelle Untersuchen haben ergeben, dass Lärchen besonders schnell und effektiv die Luft filtern. Deshalb eignet sich diese Baumart bevorzugt zur Pflanzung in Städten, was bisher nur gering der Fall ist. Die Luftqualität könnte sich dort erheblich verbessern. Vielleicht begegnet man aus diesem Grund der Lärche in Zukunft nicht nur im Wald, sondern auch in der Stadt und in den heimischen Gärten.

Lärchenholz ist besonders hart, weshalb es sich bevorzugt für den Außenbereich eignet. Ob für Außenfassaden, Gartenmöbel oder Dekorationsartikel wie Rankgerüste, Lärchenholz überzeugt mit seiner Widerstandsfähigkeit. Kiefernholz braucht für den Einsatz im Freien stets eine Imprägnierung, damit es nicht so schnell vermodert. Die tropischen Harthölzer Teak und Eukalyptus werden zwar mittlerweile größtenteils in Plantagen angepflanzt, was dem Regenwald nützt, aber die langen Transportwege führen trotzdem zu einer negativen Umweltbilanz dieser Holzarten. Lärchenholz vereinigt dagegen die Robustheit mit dem Wachstum direkt bei uns.

Die Nominierung der Lärche war deshalb längst überfällig, bei den überaus positiven Merkmalen dieses Gehölzes. Die Wahl des „Baum des Jahres“ erfolgt übrigens seit 1989 und startete damals mit der Stieleiche, der das Jahr darauf die Buche folgte. Damit soll alljährlich auf eine einheimische Baumart aufmerksam gemacht werden.

Dieses und jenes

In der Kategorie „dieses und jenes“ werde ich in Zukunft über aktuelle Themen berichten und auch schauen, worüber in anderen Gartenblogs so berichtet wird.