Die Blaumeise

Veröffentlicht am 11.06.2010 in Allgemein, Tiere im Garten

Eifrig sind sie zur Zeit wieder bemüht, ihre Nachkommen zu verköstigen. Jedesmal, wenn ein Elterntier mit Beute im Schnabel anfliegt, hört man das aufgeregte Konzert, das aus dem Nistkasten dringt. Unermüdlich, von früh morgens bis spät abends, wird Nahrung herbei geschafft.

Bereits vor Jahren brachte ich an der Wand eines Nebengebäudes unter einem Dachvorsprung einen Nistkasten an und freue mich stets riesig, wenn im Frühjahr Mieter einziehen. Miete zahlen sie zwar nicht, aber dafür kann ich mir sicher sein, dass jede Menge Raupen, Schnecken und Schadinsekten, vor allem Blattläuse, auf biologische Art und Weise ins Jenseits befördert werden oder besser gesagt, in den Mägen der Jungvögel landen.

Die Blaumeise ist wohl die bekannteste heimische Vogelart. Man erkennt sie sofort an dem blauen Häubchen und den blauen Flügeln, dem olivgrünen Rücken, den weißen Bäckchen und dem gelben Brustgefieder. Dazu kommt noch der schwarze Rand am Hals, der schwarze Nacken, sowie die schwarze Maske um die Augen, die irgendwie an Zorro erinnert.

Ein Nistkasten ist schnell zusammen gezimmert: H = 28 cm, B = 15 cm, T = 18 cm als ca.-Maße, mit nach vorne fallendem Schrägdach. Detaillierte Bauanleitungen gibt es auf nabu.de oder auf vorort.bund.net. Wenn es eine Blaumeisenwohnung werden soll, bekommt das Einflugloch einen Durchmesser von 28 mm. Der Nistkasten muss so konstruiert sein, dass sich das Dach oder eine Seite öffnen lässt, damit er nach der Brut gereinigt werden kann. Dabei wird alles vorhandene Nistmaterial komplett entfernt und der Kasten ausgewaschen, damit auch vorhandene Parasiten verschwinden. Blaumeisen brüten meistens nur einmal im Jahr.

Wenn sich im Frühjahr ein Paar gefunden hat, wird gleich nach der Hochzeit ein passender Unterschlupf gesucht und der Nestbau beginnt. Für die Inneneinrichtung ist, ähnlich wie bei uns Menschen, vorrangig das Weibchen zuständig. Das Nest im Nistkasten besteht hauptsächlich aus Moos und Gräsern. Nach Fertigstellung legt das Weibchen 6 bis 12 Eier, die zwei Wochen bebrütet werden, bis die kleinen Blaumeisen schlüpfen. 18 bis 20 Tage dauert es, bis die Vogelkinder das Nest das erste Mal verlassen. Auch dann wird die hungrige Schar noch ca. eine Woche gefüttert. Auf jeden Fall ist Leben im Garten, wenn sich eine Blaumeisenfamilie vorübergehend nieder gelassen hat. Ständig hört man Gezwitscher, so präsentiert das Männchen seinen typischen Reviergesang und wie das Weibchen schimpft, wenn sich Nachbars Katze aufs Grundstück traut.

Blaumeisen stellen ihren Speiseplan in den Herbst- und Wintermonaten vorwiegend auf pflanzliche Nahrung um. Maden und Würmer sind dann höchstens noch unter Rinden oder im Kompost zu finden. Mit ihrem kurzen spitzen Schnabel können sie problemlos alle Samen knacken. Wir tun den Vögeln, die im Winter bei uns bleiben, etwas Gutes, wenn wir abgeblühte Stauden erst nach der Kälte zurück schneiden, damit im Winter noch der restliche Samen herausgepickt werden kann. Die Hagebutten meiner Heckenrose sind ebenfalls willkommene Leckereien. Das Lieblingsfutter schlechthin ist jedoch in der Tat der Meisenknödel. Wer mit einer Winterfütterung angefangen hat, sollte nicht plötzlich aufhören. Die Vögel verlassen sich darauf und kommen immer wieder, besonders wenn Schnee liegt.

Blaumeisen können bis zu acht Jahre alt werden, wobei die meisten von ihnen aber gerade mal zwei Jahre überleben.

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