Bambus, ein Exot im eigenen Garten

Veröffentlicht am 26.11.2012 in Allgemein, Gartenpflanzen

In den Gartenmärkten und Gärtnereien zählt der Bambus in der Zwischenzeit zu den Verkaufsschlagern. Kein Wunder, denn nicht viele Gewächse sind so vielseitig wie der Bambus. Er eignet sich als Hecke, als Hain, als einzeln stehende Gruppierung inmitten einer freien Fläche, als Sichtschutzpflanze, als Abschirmung gegen Wind und kleinere Arten sogar als Bodendecker. Bambus gedeiht im Freiland und im Kübel, somit findet er praktisch überall einen Platz, ob im Garten, im Innenhof, auf der Terrasse oder auf dem Dachgarten.

Ein Hauch Asien in den heimischen Gefilden

Asien, Australien sowie Nord- und Mittelamerika gelten als Heimatkontinente der Bambusgewächse, wobei schon alleine in China und in Japan etwa 600 verschiedene Bambusarten vertreten sind. Deshalb wird der Bambus in aller Regel auch mit diesen Ländern assoziiert. In einem Garten im Asienstil darf Bambus nicht fehlen. In den typischen japanischen Gärten, die eher schlicht gehalten werden, geht es vordergründig um die Nachahmung der Natur. Elemente aus Holz und Stein, immergrüne Sträucher, Moose und Wasser dürfen darin nicht fehlen. Bambus eignet sich deshalb ideal. Der Sinn eines Japangartens liegt ursprünglich im Verweilen und Nachdenken. Er sollte deshalb ein Ort der Ruhe sein, an dem ein Mensch in sich gehen kann und nicht gestört wird.

Bambus

Bambus braucht wenig Pflege

Ein großer Vorteil der Bambusgewächse stellt ihre Robustheit dar. Wenn der Bambus genug Wasser und einen nährstoffreichen Boden zur Verfügung gestellt bekommt, gedeiht er in aller Regel vollkommen problemlos. Er ist zudem auch resistent gegen Schädlinge. Blattläuse und andere saugende Insekten sind an ihm nicht anzutreffen. Zusätzlicher Aufwand mit Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen sind deshalb nicht zu befürchten. Bambus bleibt das ganze Jahr über grün. Es muss somit auch kein Laub im Herbst entfernt werden. Ein Rückschnitt, wenn überhaupt, wird nur einmal im Jahr fällig. Wahrscheinlich ist das Schneiden nur bei Hecken nötig, wenn eine gewisse Höhe nicht überschritten werden soll. Der beste Zeitpunkt dafür liegt im Juli oder August.

Artenvielfalt

Sicherlich fällt es bei der großen Auswahl an verschiedenen Bambusarten schwer, den richtigen für den eigenen Garten zu finden. Vor dem Kauf empfiehlt sich zunächst die Bestimmung des Platzes, an den der Bambus gepflanzt werden soll. Handelt es sich um einen voll oder teilweise sonnigen oder um einen schattigen Bereich? Welche Höhe ist maximal möglich? Welcher Untergrund ist vorhanden? Diese Kriterien sollten unbedingt beim Kauf einfließen, so dass sich der Bambus am ausgewählten Platz auch wirklich wohl fühlt. Manche Bambusarten breiten sich über unterirdische Ausläufer stark aus. Auch das muss Beachtung finden. Es gibt mittlerweile Züchtungen, die nicht so stark wuchern. Außer unterschiedlichen Wuchshöhen besitzen die diversen Bambusarten teilweise sehr auffällige Halmfarben, zum Beispiel Schwarz, Gelb oder Orange.

Bambus pflanzen

Bambusgewächse vertragen einen schweren Lehmboden nicht. Trifft dies auf die Pflanzstelle zu, sollte unbedingt großflächig Sand, Blumenerde und Kompost eingearbeitet werden, so dass der Boden schließlich eine krümelige und durchlässige Konsistenz aufweist. Ein großzügig ausgehobenes Pflanzloch vermeidet eine Quetschung der Wurzeln. Es empfiehlt sich auch hier die Beimischung von lockerem Kompost, so dass die Pflanze für den Anfang bestens mit Nährstoffen versorgt ist. Direkt nach dem Pflanzen und auch die Zeit danach braucht der Bambus viel Wasser. Auch später darf das Wässern bei Trockenperioden nicht vergessen werden.

Ein Gedanke zu „Bambus, ein Exot im eigenen Garten“

  1. Nur nebenbei erwähnt, ist die generelle Neigung des Bambus zur Wurzelbrut ein stark zu beachtender Faktor, dem man durch eine Rizomsperre unbedingt Einhalt gebieten muss. Viele Bambusarten haben Ausläufer, die erst nach vielen Metern unter der Erde ans Tageslicht kommen. Rizomsperren aus Kunststoff kann man im Baumarkt kaufen und eigentlich unsichtbar in die Erde einbringen. Auch muss beachtet werden, dass die wohl die meisten Bambusarten nach der Blüte absterben, man sich also mit gelben Stümpfen im Gesamtbild abfinden muss. Wen das stört, der sollte Abstand vom Bambus nehmen und sich lieber auf den Einsatz heimischer Bäume und Sträucher stützen, die auch für die Natur, also für Vögel und Kleintiere die weitaus bessere Wahl im Hausgarten sind. Gerade die Vernetzung der Hausgärten untereinander im Sinne des Artenschutzes ist in den letzten Monaten verstärkt in den Blickpunkt der Gartengestaltung gekommen.

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